Barbara Zoschke

unterrichtet


Seitdem ich vor vielen Jahren Schulschreiberin war und mit einer siebten Klasse im Rahmen des regulären Deutschunterrichts literarisch geschrieben habe, bin ich vom Wert des kreativen Schreibens für jede und jeden überzeugt. Frei von Vorgaben und Bewertungsmaßstäben, die sich an fremden Erwartungen und Curricula ausrichten, eigene Themen zu finden und sich dabei dem anzuvertrauen, was aufs Papier will, erhöht die Lust an der Auseinandersetzung mit Schrift und Sprache und damit an der Auseinandersetzung mit sich selbst und der Welt. Im Laufe der Jahre habe ich viele kreative Methoden ausprobiert und einige selbst erfunden, um die Teilnehmenden meiner Seminare und Workshops dazu anzuleiten, einen ersten eigenen literarischen Ausdruck zu finden, ihn zu vertiefen oder bereits bestehende Schreibvorhaben weiterzuverfolgen.  

Neben meinem eigenen Schreiben, dem Studium der Germanistik und Romanistik sowie einer 2013 beendeten Weiterbildung zur Lese- und Literaturpädagogin (BVL) bin ich in meiner lehrenden Tätigkeit maßgeblich geprägt von der Ausbildung zum Life Script Coach nach Liane Dirks und den hier gemachten Erfahrungen.

Themen, Schwerpunkte und Inhalte für Schreibwerkstätten und fortlaufende Kurse in Schulen oder Einrichtungen der kulturellen Bildung können abgesprochen werden. Die beiden hier unten vorgestellten Inhalte verstehen sich als beispielhafte Vorschläge:

Ich sagen. Vom Schreiben in der 1. Person

Canned pears – das ist der englische Ausdruck für eingemachte Birnen. Ein perfekter Name für Angebote zum autobiografischen Schreiben, finde ich. Denn er weckt Erinnerungen. Jedenfalls bei mir. Ich hatte nämlich eine Großmutter, in deren Garten Zwetschgen-, Apfel- und Birnenbäume standen. Und die einen Gutteil des Jahres damit beschäftigt war, die vielen Früchte zu pflücken, zu säubern, zu entsteinen, zu verwerten. Ich erinnere mich an meterlange Kellerregale voller Weckgläser, in denen das duftende, süße Obst im eigenen Saft schwamm. Man musste die Treppe hinunter, an den Stiefeln vorbei, durch den Wäschekeller mit dem großen Becken hindurch, in den hintersten Raum hinein, in dem es kühler war als in allen anderen Kellerräumen. Der Lichtschalter war noch einer zum Drehen, vermutlich aus Bakelit. Manchmal hakte er auf den letzten Millimetern, sträubte sich und schnappte zurück, so als sollte es nicht hell werden im Obstkeller. Als wollten die Birnen nicht gestört werden in ihrem Winterschlaf und den Moment des Entdecktwerdens noch ein wenig hinauszögern...

Der Begriff, die Vorstellung von eingemachten Birnen, setzt bei mir eine Flut an Erinnerungen frei und wenn ich jetzt weiterschreiben würde, käme ich vielleicht von den Birnen zur Petersilie und von dort aus zur Ordnung im Kräuterbeet, die die Unordnung des Krieges besiegen will, von der Flucht aus Pommern zur Ankunft in Köln-Flittard und dem Reinemachen und den Kirchenbesuchen und dem Knistern in den evangelischen Polyester-Kleidern meiner Oma.

Ich sage „vielleicht“, weil ich nicht wissen kann, welche Erinnerung wach wird, bevor ich schreibe. Es sind die geschriebenen Wörter, die die Bilder aus der Versenkung holen, eines nach dem anderen, sich aneinanderreihen, Sätze werden, Absätze, Anekdoten, Geschichten. Indem wir dem Geschmack des süßen Safts schreibend nachspüren, öffnen wir das Weckglas mit den kostbaren Erinnerungen.

Wenn sie erstmal auf dem Papier stehen, können wir mit ihnen machen, was wir wollen.

  • Wir können sie ins Regal legen wie in ein ARCHIV.
  • Wir können sie weitergeben an die nächste Generation als unser VERMÄCHTNIS.
  • Wir können sie lesen und ORDNEN, was war, was ist.
  • Wir können den roten Faden erkennen und GESTALTEN, was sein wird.
  • Wir können uns über sie AUSTAUSCHEN und erfahren, was die Texte zu sagen haben.

Das ist ein großes Abenteuer, zu dem ich meine Kursteilnehmer:innen herzlich einlade!

Zielgruppe:
Schreibinteressierte mit einem autobiografischen Anliegen

Preis:
auf Nachfrage

Kooperationspartner:
Ulla-Hahn-Haus
Neustraße 2-4
40789 Monheim

jeden 1. Mittwoch im Monat: 19 – 21.30 Uhr

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DiEn BucH vOm icH

Entdecke schreibend das Geheimnis hinter den Buchstaben und Wörtern. Lerne mit den Methoden des Kreativen Schreibens, wie du ausdrücken kannst, was du wirklich sagen willst. Schreibe dein Buch vom Ich.

Mit Methoden des Kreativen Schreibens und selbst erdachten Schreibspielen werden die Teilnehmer:innen dazu angeleitet, spielerisch das Eigene auszudrücken. Dabei werden Träume, Ziele, Wünsche wichtig. Wir erstellen zum Beispiel ein Mindmap zum Thema "Held*in", verlieren uns in der Ecriture automatique, schaffen uns ein Briefgeheimnis, verschütten Tinte für Klecksografien und schreiben Klappentexte für Wunschbücher. Jede:r Teilnehmer:in gestaltet ein Sketchbook. Ausgewählte Seiten daraus können vorgestellt/ausgestellt werden. (Die Bücher sind und bleiben natürlich Eigentum der Teilnehmer:innen.)

Dauer:
2 Wochenstunden pro Schulhalbjahr als AG oder im Rahmen von Deutsch plus/Pofilkursen oder ähnliches).
Alternativ ist das Angebot auch als mehrtägiger Workshop in Bibliotheken, Jugend- und Literaturhäusern durchzuführen.

Zielgruppe:
Das Angebot richtet sich an Kinder und Jugendliche ab 10 Jahre.

Kooperationspartner:

Preis:
auf Anfrage

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